Sehr geehrte Damen und Herren, liebe irische Bürger!

Es ist doch allgemein bekannt, dass es in jedem europäischen Land Menschen gibt, die sehr wohl bemerkt haben, dass Freiheit, Souveränität und Frieden ein Gut ist, welches gewahrt werden muss. So gibt es auch in Österreich Initiativen, die Widerstand seit dem EU-Beitritt leisten.

Das irische Volk konnte als einziges Land über den Vertrag von Lissabon abstimmen und hat am 12. Juni 2008 das ganze Vertragswerk als ungültig erklärt und somit außer Kraft (Art. 54 Abs. 2 EUV) gesetzt. Alle Demokraten haben sich diesen mutigen Schritt erhofft, dass die Iren trotz des internationalen Drucks nicht nachgaben, und wir waren unheimlich stolz und dankbar für diese aufrichtige Haltung.

Wohin die Reise geht ist klar: Brüssel wird über alle Länder bestimmen, auch über Krieg und Frieden. Die Grundrechte sind für die Bürger nicht mehr gewährleistet. Jedes Vertragswerk schränkt diese ein und auf diesem Unrecht werden neue Gesetze beschlossen. Die Privatisierung wird forciert, der Staat wird „ausverkauft“ und militärisch werden neue Bündnisse geschlossen, so auch in Österreich, obwohl man uns seitens der Regierung, auch der neuen (!), versichert, doch noch neutral zu sein. Im Regierungsabkommen vom November wurde jedoch beschlossen, für Kampfeinsätze das Battle-Group-Konzept zu übernehmen und das EU-Planungsziel Headline Goal 2010 umzusetzen; das heißt, dass Österreich in Zukunft gemeinsam mit der EU eigenständig Kriege durchführen kann, ohne Rückgriff auf US -und NATO-Infrastrukturen, und dafür kann sich die EU selbst (ohne UNO-Sicherheitsrat) das Mandat geben. Ebenso sind auch wir bei der multinationalen Framework-Brigade, wo die Petersberg-Aufgaben neu strukturiert werden, mit dabei. Und das alles, obwohl der Vertrag von Lissabon nicht gültig ist! (http://www.bmvit.gv.at/ministerium/bures/programm/gesamt.pdf)

Man verspricht euch Iren nun die Sicherung der Neutralität und einen eigenen EU-Kommissar und will damit den Vertrag retten. Auch uns verklickert die Regierung ständig, dass wir unsere Neutralität beibehalten und jegliche Aufforderung, hier endlich die Wahrheit zu sagen, wird nur süffisant belächelt. Wir gelten nämlich als ewig „Gestrige“, als „Schwarzseher“ und „Verschwörer“. Mit Versprechungen und Zusagen seitens Brüssel soll nun weiter die Demokratie abgebaut werden! Wir möchten euch gerne unterstützen und über die Verfassungsklage, die wir am 23. Oktober eingereicht haben, informieren. Man muss mit allen Mitteln versuchen die Politiker zu stoppen, vor allem jene Länder, die mit ihrer Neutralität für den Weltfrieden verantwortlich sind!

Univ. Prof. Karl Albrecht Schachtschneider verfasste für Österreich eine Verfassungsbeschwerde von 372 Seiten, die beim österreichischen Verfassungsgerichtshof eingereicht wurde. Eine Argumentationsschrift daraus wurde auch in der englischen Ausgabe current-concerns der Schweizer Zeitung „ Zeit-Fragen “ abgedruckt ( http://www.currentconcerns.ch/index.php?id=679 ). Diese unabhängige Zeitung setzt sich seit Jahren für freie Meinungsbildung, Ethik und Verantwortung und für die Bekräftigung und Einhaltung des Völkerrechts, der Menschenrechte und des Humanitären Völkerrechts ein. Sie ist in diesem Zusammenhang ein wertvolles internationales Medium. Man kann diese hochinteressante und informative Zeitung nur abonnieren, sie ist nicht im Zeitschriftenhandel erhältlich.

Auf Wunsch schicken wir Ihnen die entsprechende Druckausgabe der current-concerns zu.

Auf der Webseite http://www.webinformation.at/htm/dvd.htm finden Sie auch den Vortrag von Prof. Schachtschneider in Salzburg mit englischen Untertiteln.

Die Durchführung eines erneuten Volkentscheids in Irland nach Art. 46 Abs. 2 Verf. Irland wäre rechtlich bedenklich. Sie würde einer Organentscheidung, zumal einem Volksentscheid, im Gesetzgebungsverfahren die Verbindlichkeit absprechen. Das ist nach allgemeinem Recht nicht möglich. In Betracht kommt ein erneutes Gesetzgebungsverfahren zur Änderung der Verfassung aufgrund einer erneuten Gesetzesvorlage. Auch einem solchen Verfahren stehen verfassungsrechtliche Bedenken entgegen, solange sich nicht die Lage derart verändert hat, dass die Bindungswirkung des Volksentscheids seine Gültigkeit verloren hat.

 

Der EU-Vertrag von Lissabon ist aber substanziell identisch mit dem gescheiterten Vertrag über eine Verfassung für Europa, der ja von Frankreich und Holland in Volksabstimmungen abgelehnt wurde. Also beseitigt der neue Vertrag die riesigen demokratischen Defizite nicht, man setzt den neokapitalistischen Kurs fort. Die Mitgliedstaaten der Union verlieren ihre Selbstbestimmung und werden – ohne Legitimation – in eine undemokratisch EU gezogen, die sich zu einem Bundesstaat entwickelte – sie werden zu Märkten der internationalen Wirtschaft degradiert.

 

Allein durch die Ermächtigungsgesetze die der Vertrag von Lissabon bringt, können die Staats- u. Regierungschefs der EU sich alle Rechte zur Erreichung ihrer Ziele selbst geben und auch – ohne dass die nationalen Parlamente ratifizieren müssen – den Vertrag wieder ändern: Art. 308 (352) Flexibilitätsklausel und Art. 48 Abs. 6 EVU Vereinfachtes Änderungsverfahren. Dazu kann die EU nach Art. 269 (311) Abs 1 AEUV neue Kategorien von Eigenmitteln schaffen, beispielsweise können EU-Steuern eingeführt werden – wieder ohne Zustimmung der Parlamente.

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Ladies and Gentlemen, Citizens of Ireland,

It is a general truth that in every country in Europe there are people who have realised that freedom, sovereignty and peace are things that must be preserved. Thus there are also initiatives in Austria that have been resisting ever since the country acceded to the EU. The Irish people were the only country to be allowed to vote on the Treaty of Lisbon, and on 12 June 2008 held the entire treaty to be invalid and hence deny it entry into effect (Art. 54 Para. 2 EU Treaty). All democrats were hoping for this bold step, hoping that the Irish would not give way despite the international pressure, and we were unbelievably proud and grateful for this upright attitude. What lies in the future is beyond doubt. Brussels will make the decisions for all the member states, including decisions about war and peace.
Citizens' rights will no longer be guaranteed. They are limited by every treaty, with new laws being created on the basis of this wrong.


Privatisation will be encouraged, the state sold off and new military alliances concluded, as in Austria despite the assurances from our government, even the new one(!), that we are still neutral. However, the government agreement of November resolved to take on the battle group concept for military missions and to implement the EU Headline Goal 2010.


This means that Austria will in future be able to wage war alongside the EU, without having to rely on US and NATO infrastructures, and to this end the EU can issue its own mandate (without the UN Security Council). We are also part of the multinational Framework Brigade, in which the Petersberg functions are being restructured. And this despite the fact that the Lisbon Treaty is invalid
(http://www.bmvit.gv.at/ministerium/bures/programm/gesamt.pdf) You Irish are now being assured your neutrality and an EU commissioner of your own, as a means of saving the Treaty. Our government too continuously tells us that we will retain our neutrality, and every demand that the truth be told receives nothing but a self-satisfied smile. We are seen as being lost in the past, negative, conspirators. Promises and assurances from Brussels are now to be used to reduce democracy even further. We would be glad to help you and inform you about the action before the constitutional court we lodged on 23 October. Every possible means must be used to stop politicians, above all in those countries whose neutrality is responsible for world peace. Univ. Prof. Karl Albrecht Schachtschneider drew up a 372-page constitutional complaint that was submitted to the Austrian Constitutional Court. A summary of this was also published in the English edition, Current Concerns, of the Swiss journal Zeit-Fragen (http://www.currentconcerns.ch/index.php?id=679).


This independent journal has for years been standing up for the unrestricted formation of opinion, ethics and responsibility and for the strengthening of and compliance with international law, human rights and humanitarian international law. It is a valuable international medium in this context, but is only available on subscription and is not on sale in the retail trade. On request, we will be pleased to send you the corresponding printed edition of Current Concerns. The lecture by Prof. Schachtschneider in Salzburg can be found with subtitles in English on the web page http://www.webinformation.at/htm/dvd.htm The holding of a new referendum in Ireland would be legally dubious pursuant to Art. 46 Para. 2 of the Irish Constitution. It would deny binding character to a sovereign decision, a decision by the people moreover, in legislative proceedings. This is not permitted according to general law.


What would be possible is a new legislative attempt to amend the constitution on the basis of a new bill. But this approach is also constitutionally dubious unless the situation has changed so much that the binding effect of the people's decision is no longer valid. However, the EU Treaty of Lisbon is substantially identical to the rejected treaty on a constitution for Europe, which was rejected in France and the Netherlands. Nor does the new Treaty eliminate the huge democratic deficits, and continues the neocapitalist course. The member states of the EU will lose their right of self-determination and dragged, without legitimisation, into an undemocratic EU that is in the process of becoming a federal state - they will be downgraded to the status of markets for international business. The empowerment legislation that the Treaty of Lisbon will create itself enables the heads of state and government in the EU to assume all the rights needed to achieve their aims and amend the Treaty again, without need for any ratification by national parliaments, see EU Treaty, Art. 308 (352), flexibility clause, and Art. 48 Para. 6, simplified amendment procedure. In addition, pursuant to Art. 269 (311) Para. 1 of the Treaty, the EU can create new categories of revenue, such as EU taxes - again without the consent of the parliaments. sincerely yours Helmut Schramm helmutschramm@gmx.at www.webinformation.at

 

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